Bertrand Bernager Sony α 7RM3 Langzeitaufnahme eines Zugs der Pariser Metro bei Nacht

Bewegung in Bildern festhalten

Bertrand Bernager

„Fotografieren mit langen Belichtungszeiten ist wie Zauberei“, erklärt Bertrand Bernager begeistert. „Ich kann Dinge fotografieren, die zu 100 % natürlich sind, jedoch normalerweise dem menschliche Auge verborgen bleiben. Erst durch lange Belichtungszeiten kommen sie zum Vorschein.“

Der Reiz liegt auf der Hand: Durch eine lange Belichtungszeit entsteht in der Kamera ein scheinbar zufälliger Effekt, doch bei genauerem Hinsehen erkennen Sie Muster. Die Art und Weise, wie sich Objekte, Licht und Menschen an einem Ort bewegen, wird offenbart. „Offensichtliche Beispiele sind Verkehrsaufnahmen mit Lichtstreifen, die durch fahrende Autos und Ähnliches erzeugt werden“, erklärt Bertrand. „Man kann jedoch auch selbst Bewegungen ausführen. Bei bei diesem Bild, das ich in Kyoto aufgenommen habe, habe ich beispielsweise während der Aufnahme mein Stativ bewegt, um die eindrucksvollen Lichtstreifen zu erzeugen.“

Bertrand Bernager Sony α 7RM3 Lichtstreifen auf einer Straße in Kyoto bei Nacht

© Bertrand Bernager | Sony α7R III + FE 16-35mm f/2.8 GM | 30s @ f/9.0, ISO 50

Die Technik funktioniert nicht nur mit Licht, Sie können damit auch Menschen und ihre Bewegungen fotografieren.

„Bei einer ausreichend langen Belichtungszeit verschwinden die Menschen, die sich an einem Ort befinden, da sie nicht lange genug stillstehen, um Teil des Bildes zu werden“, meint er. „Dieses Bild stammt von einem der belebtesten Orte der Welt – einem Fußgängerüberweg in Shibuya, Tokio. Ich habe für dieses Foto eine Belichtungszeit von 15 Sekunden verwendet. Was mir an diesem Bild gefällt, ist die Tatsache, dass die Person in der Mitte des Fußgängerüberwegs, die gerade ein Selfie macht, deutlich zu erkennen ist, während die anderen, die daran vorbeigehen, nur als geisterhafte Silhouetten zu sehen sind.“
Bertrand Bernager Sony α 6000 Fußgängerüberweg in Tokio, der von schemenhaft erkennbaren Menschen überquert wird

© Bertrand Bernager | Sony α6000 + E 18-200mm f/3.5-6.3 OSS LE | 15s @ f/8.0, ISO 500

Bertrand wählt die Umgebungen oder Szenen, die er fotografiert, nie nach dem Zufallsprinzip aus. Er sucht nach Orten, an denen viel los ist, an denen sich Lichter und Menschen bewegen, um die ansonsten unsichtbare Dynamik in seinen Langzeitbelichtungsaufnahmen zu zeigen. „Ich konzentriere mich auf große, sehr dynamische Szenen“, erklärt Bertrand. „Dadurch möchte ich die Großstadtatmosphäre hervorheben. Ich mache keine Langzeitbelichtungsaufnahmen von kleinen Straßen mit gewöhnlichen Gebäuden, sondern fotografiere große, beeindruckende Orte, um sie in meinen Bildern noch imposanter wirken zu lassen.“

Bertrand Bernager Sony α 7RM3 Langzeitbelichtungsaufnahme einer Straßenszene in Tokio mit zwei aneinander vorbeifahrenden Bussen

© Bertrand Bernager | Sony α7R III + FE 16-35mm f/2.8 GM | 3.2s @ f/8.0, ISO 50

Ein gutes Auge für Bilder mit langen Belichtungszeiten ist eine echte Begabung, die Ausrüstung ist jedoch recht einfach. Für seine Langzeitbelichtungsaufnahmen verwendet Bertrand eine α6000 und eine Sony α7R III mit einem 42-Megapixel-Sensor, die er mit einem 16–35-mm-G Master-Objektiv mit f/2,8-Blende kombiniert. Mit dem Weitwinkelobjektiv kann er die gesamte Szene einfangen, die sich vor ihm abspielt.

Ein Stativ ist das wichtigste Zubehör, das für Bilder mit langen Belichtungszeiten benötigt wird, damit sich die Kamera während der Aufnahme nicht bewegt. „Wie Sie sicherlich schon gehört haben, ist die beste Kamera diejenige, die man bei sich hat. Das Gleiche gilt auch für das Stativ“, meint Bertrand lachend. „Der Schlüssel zu großartigen Langzeitbelichtungsaufnahmen ist ein Stativ, das Sie problemlos an jedes beliebige Reiseziel mitnehmen können.“

Bertrand Bernager Sony α 6000 Langzeitbelichtungsaufnahme von Autos und Bussen, die nachts um den Piccadilly Circus fahren

© Bertrand Bernager | Sony α6000 + E 10-18mm f/4 OSS | 3.2s @ f/11.0, ISO 100

Da sich die Kamera beim Fotografieren auf keinen Fall bewegen darf, ist ein Fernauslöser laut Bertrand ein weiteres unverzichtbares Zubehör beim Fotografieren mit langen Belichtungszeiten. Damit können Sie den Auslöser betätigen, ohne die Kamera auch nur zu berühren. Alternativ können Sie die App Sony Image Edge Mobile auf Ihrem Smartphone installieren, um die Kamera fernzusteuern.

Bertrand Bernager Sony α 7RM3 Langzeitbelichtungsaufnahme des Eiffelturms mit fahrenden Autos

© Bertrand Bernager | Sony α7R III + FE 70-200mm f/2.8 GM OSS | 20s @ f/11.0, ISO 100

Zu guter Letzt benötigen Sie noch einen ND-Filter (Neutraldichtefilter). „Um tagsüber mit langen Belichtungszeiten zu fotografieren, ist ein ND-Filter unerlässlich“, weiß er. „Er vermindert die durch das Objektiv einfallende Lichtmenge. Ohne ND-Filter erhält man tagsüber bei einer Langzeitbelichtung von etwa einer Minute nur ein weißes Bild. Ich verwende meistens einen Filter mit ND1000, der das einfallende Licht um 10 LW reduziert, oder einen ND32, der das Licht nur um etwa 5 LW verringert. Mit verschiedenen ND-Filtern lassen sich unterschiedliche Effekte bei Langzeitbelichtungsaufnahmen erzeugen.“

Bertrand Bernager Sony α 7RM3 Mehrfarbige Lichter, die den nächtlichen Himmel anstrahlen

© Bertrand Bernager | Sony α7R III + FE 12-24mm f/4 G | 15s @ f/10.0, ISO 100

Langzeitbelichtungsaufnahmen können selbst für erfahrene Fotografen technisch schwierig sein. Bertrand empfiehlt jedoch gerade Anfängern, es auszuprobieren.

„Es ist eine großartige Möglichkeit, die Wirkung verschiedener Verschlusszeiten herauszufinden“, erklärt er. „Außerdem können Sie Ihre Fotos und die Bildkomposition verbessern. Das Fotografieren mit langen Belichtungszeiten ist eher wie Malen oder Zeichnen. Sie können alle möglichen Effekte erzielen – deshalb bin ich von dieser Arbeit so begeistert.“

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Bertrand Bernager

Bertrand Bernager | France

"Through photography I try to track the light, sublimate the movement, capture the moment"

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