Aufnahmetipps > Verführerische Lebensmittelfotos machen

    Level: Einsteiger

    LEKTION 4Verführerische Lebensmittelfotos machen

    Brennweite: 46 mm/F-Zahl: 5,6/Verschlusszeit: 1/100 s/Belichtungskorrektur: 1

    Wenn Sie Speisen oder Desserts fotografieren, möchten Sie, dass die Fotos die Schmackhaftigkeit des Motivs wiedergeben.
    Um solche Fotos aufzunehmen, beachten Sie die Farbe und Helligkeit, damit Sie die appetitanregende Frische des Essens authentisch einfangen können.
    Stellen Sie zuerst die Kamera auf den P-Modus ein und probieren Sie die folgenden Techniken aus.

    Farben wie gewünscht wiedergeben

    Farbe und Helligkeit sind wichtig, damit Fotos von Speisen und Desserts appetitlich aussehen.
    Passen Sie zuerst die Farbe mit dem Weißabgleich an. Der Weißabgleich ist die Funktion, mit der Sie das „Standard“-Weiß anpassen können, aber sie kann auch als Farbfilter in Digitalkameras verwendet werden. Machen Sie zuerst eine Aufnahme mit dem automatischen Weißabgleich [AWB], um zu sehen, ob das Ergebnis wie erwartet ist. Testen Sie dann [Tageslicht] oder ggf. [Bewölkung]. Wenn Sie noch eine andere Farbgebung wünschen, verwenden Sie die Feinabstimmung des Weißabgleichs.
    Im Allgemeinen sehen Fotos von Lebensmitteln appetitlicher aus, wenn sie mit einer etwas wärmeren Farbe (rötliche Nuancierung) aufgenommen werden.

    Diese Fotos wurden mit unterschiedlichen Einstellungen für den Weißabgleich aufgenommen. Die Aufnahme mit [AWB] (Foto [1]) wirkt aufgrund der Lichtquelle im Restaurant weißer als das Originalbild. Foto [2] wurde mit [Tageslicht] aufgenommen. Durch die wärmere Farbe erzielt das Foto eine appetitanregende Wirkung.

    [1] Weißabgleich: AWB [2] Weißabgleich: Tageslicht

    Den Einfallwinkel des Lichts berücksichtigen

    Der Einfallwinkel des Lichts und die Helligkeit sind ebenfalls wichtig. Speisen sehen köstlicher aus, wenn sie mit Gegenlicht aufgenommen werden. Bei Aufnahmen mit Vorderlicht werden die Form und die Farbe der Lebensmittel deutlich wiedergegeben. Da das Licht jedoch keine Schatten auf das Motiv wirft und auch nicht hindurchscheint, fehlt dem Bild Tiefe und es wirkt flach.

    Foto [1] wurde mit Vorderlicht aufgenommen. Die Formen von Brot und Obst sind klar erkennbar, aber das Bild wirkt flach, ähnlich wie ein Passfoto. Ein direkter Blitz erzeugt ebenfalls Vorderlicht und würde ein ähnliches Foto ergeben.
    Foto [2] wurde mit Gegenlicht aufgenommen. Durch die Schatten erhält das Brot Tiefe. Darüber hinaus wirken das Obst und das Getränk appetitlicher, weil das Licht hindurchscheint. Wenn Sie einfach den Einfallwinkel des Lichts ändern, macht dies einen großen Unterschied in der Wirkung.

    [1] Aufnahme mit Vorderlicht [2] Aufnahme mit Gegenlicht

    Bei der Aufnahme mit Gegenlicht wirkt das Motiv jedoch aufgrund des hellen Hintergrunds dunkler als erwartet. Verwenden Sie in diesem Fall die Belichtungskorrektur. Wenn die Lebensmittel zu dunkel aussehen, passen Sie die Belichtung in Richtung „+“ an, um das Bild heller zu machen. Es ist wichtig, die Belichtung an die Helligkeit der Lebensmittel anzupassen; es macht nichts, wenn der Hintergrund dadurch fast weiß erscheint.

    In Foto [3] wirken die Lebensmittel recht dunkel, da starkes Licht in das Objekt einfällt.
    Foto [4] wurde im Gegensatz zum Foto auf der linken Seite mit Belichtungskorrektur aufgenommen. Indem Sie die Belichtung so anpassen, dass die Lebensmittel heller wiedergegeben werden, wirken diese appetitlicher.

    [3] Belichtungskorrektur: 0 [4] Belichtungskorrektur: 1

    Ändern der Komposition

    Wenn Sie versuchen, eine angerichtete Speise zu fotografieren, entsteht häufig ein uninteressantes, rein dokumentarisches Foto. Wenn Sie mehr auf die Komposition achten, können Sie die Atmosphäre der Aufnahme verbessern.
    In Foto [1] wurde der gesamte Speisenteller aus Augenhöhe des Fotografen aufgenommen. Sie sehen zwar, was sich auf dem Teller befindet, aber das Foto sieht flach aus und zeigt keine Wirkung. Durch die zusätzlichen Teller und das Silberbesteck wirkt es außerdem überladen.

    Um dies zu verbessern, wurde Foto [2] so nahe wie möglich am Teller aufgenommen – so dicht, dass das Essen nicht komplett im Rahmen zu sehen ist. Dieses Foto wirkt realer und vermittelt viel wirksamer, wie appetitlich diese Speise ist. Der Hintergrund ist ebenfalls übersichtlicher.
    Durch die Aufnahme aus vertikaler oder diagonaler Richtung (mit geneigter Kamera) erhalten Sie einen Effekt mit Tiefenwirkung.

    [1] [2]

    Objektive mit fester Brennweite ausprobieren

    Objektive mit Festbrennweite sind nützlich für Food-Fotografie, da sie schöne Unschärfe-Effekte im Hintergrund erzeugen. Darüber hinaus lässt die feste Brennweite des Objektivs viel Licht in die Kamera eindringen und ist daher effektiv für Aufnahmen in Innenräumen mit gedämpftem Licht geeignet.

    Brennweite: 35 mm/F-Zahl: 1,8/Verschlusszeit: 1/80 s

    SEL35F18F

    Dieses kompakte und leichte 35-mm-Objektiv mit Festbrennweite für Vollformatkameras erzielt selbst bei der maximalen Blende von F1.8 eine hervorragende Bildqualität und eignet sich für viele Anwendungsbereiche, von der Tabletop-Fotografie bis hin zu Aufnahmen im Freien. Durch den schnellen, präzisen und leisen AF-Betrieb sowie das zuverlässige AF-Tracking eignet es sich bestens für die Aufnahme von Videos und Fotos.

    Brennweite: 50 mm/F-Zahl: 1,8/Verschlusszeit: 1/100 s

    SEL50F18F

    Ein 50-mm-Objektiv mit Festbrennweite und großer Blende ist für alle Nutzer von Vollformatkameras unverzichtbar und eine äußerst preisgünstige Wahl. Die hochmoderne Optik sorgt für eine hohe Bildqualität und die maximale Blendenöffnung von F1.8 erzeugt ein wunderschönes Hintergrundbokeh. Bei E-Mount APS-C-Kameras ermöglicht es mit einer entsprechenden Brennweite von etwa 75 mm eine ebenso hohe Bildqualität.